Bist du ein People Pleaser? Allen Gefallen, ein Podcast für People Pleaser

Bist du ein People Pleaser?

Es gibt bestimmt einen Grund, warum du diesen Blog gerade liest. Vielleicht hast du den Verdacht, ein People Pleaser zu sein. Oder du bist dir längst sicher, dass du starke Tendenzen hast, allen gefallen zu wollen. Du kannst aber auch mit Menschen zu tun haben, die du als People Pleaser erkennst. Sie können tatsächlich – sehr ungewollt – zur Belastung werden. Deshalb geht es heute darum, People Pleasing zu erkennen. Bei dir und bei anderen. 

People Pleasing erkennen

Hilfsbereitschaft, Fürsorge und Empathie sind keine schlechten Eigenschaften. Auch der Wunsch nach Harmonie und allen zu gefallen, ist nicht per se schlecht. People Pleasing erkennst du aber daran, dass es negative Auswirkungen hat: Auf People Pleaser und auf ihr Umfeld. Deshalb ist es wichtig, die People-Pleasing-Tendenzen zu erkennen. 

Ich persönlich möchte wissen, wie sehr mein Leben darauf ausgerichtet ist, allen zu gefallen. So kann ich vermeiden, dass ich mir im hohen Alter denke: Schade, ich habe ein Leben gelebt, das nicht meinen Wünschen entspricht. Genau so kann sich People Pleasing nämlich anfühlen. Als würdest du Tag für Tag deinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen die kalte Schulter zeigen. Schauen wir uns also ein paar häufige Muster genauer an, die den Alltag als People Pleaser prägen.

Häufige Muster der People Pleaser

Wenn du dich in den folgenden Verhaltensmustern erkennst, dann bist du wahrscheinlich ein People Pleaser. Das ist insofern gut, weil du hier genau richtig bist! Gemeinsam werden wir dem People Pleasing den Kampf ansagen. Aber vorher müssen wir verstehen, was uns People Pleaser besonders macht.

1. Der Wunsch, allen zu gefallen

Wir haben bereits festgestellt, dass People Pleaser allen gefallen wollen. So haben auch dieser Blog und mein Podcast ihren Namen bekommen. Aber wie genau äußert sich das nun im Alltag?

Als People Pleaser denkst du sehr viel darüber nach, was andere von dir halten. Wie werden sie reagieren, wenn ich das jetzt mache? Was denken sie von mir, wenn ich das jetzt sage? Grundsätzlich ist auch das keine schlechte Eigenschaft. Wir können schließlich nicht alle durch die Welt gehen, ohne uns Gedanken über unsere Wirkung auf andere zu machen. 

Für People Pleaser nehmen diese Gedanken aber überhand. Du fragst dich nicht, was du selbst willst oder gerade brauchst. An erster Stelle kommen immer andere Menschen und deren Meinungen und Bedürfnisse. 

So sagst du zum Beispiel etwas, um zu gefallen. Gefällst dir dabei aber selbst nicht. Oder du tust anderen – im wahrsten Sinne des Wortes – einen Gefallen. Obwohl der komplett gegen deine Werte und Prinzipien geht. Beispiele dafür wird es noch reichlich auf diesem Blog geben. 

2. Das Bedürfnis nach Harmonie

Hinter dem Wunsch, allen zu gefallen, steckt oft das Bedürfnis nach Harmonie. Für mich persönlich ist das einer der wichtigsten Gründe, warum ich überhaupt People Pleaser bin: Ich kann und will nicht streiten. Das ist eigentlich auch etwas Gutes. Wer will schon streiten? 

Tatsächlich ist Streit wirklich wichtig für den eigenen Seelenfrieden. Denn nicht alle sind so harmoniebedürftig wie wir People Pleaser. Wenn wir nur darauf aus sind, auf keinen Fall zu streiten, lassen wir diese Menschen über uns, unsere Werte und unsere Bedürfnisse einfach drüber trampeln. 

Viele People Pleaser wollen also nur allen gefallen, um Konflikte zu vermeiden. Das ist aber ein kompletter Trugschluss: People Pleasing führt vielleicht zur Harmonie nach außen. Aber es erzeugt enorme Konflikte im Inneren. Schließlich handelst du als People Pleaser immer wieder gegen dich selbst. Das kann nicht gesund sein – und auf Dauer sogar krank machen.

Zum Beispiel an dieser Stelle spreche ich im „Allen Gefallen“ Podcast über meine eigenen Erfahrungen. Reinhören lohnt sich! Ich freue mich auf dich.

3. Keine echten Grenzen setzen

Passend zum Harmoniebedürfnis fällt es People Pleasern oft besonders schwer, Grenzen zu setzen und sie dann auch zu verteidigen. Jedes Mal, wenn jemand unsere persönlichen Grenzen übertritt, haben wir die Wahl: Wir können ihn klar zurückweisen und hinter die gedachte Linie schicken. Wir können darüber diskutieren und einen Kompromiss finden. Oder wir geben nach und lassen die Grenze ein Stück näher an uns heran rücken. 

Als People Pleaser neigst du wahrscheinlich dazu, die dritte Variante zu wählen. Vielleicht kommt dir gar nicht in den Sinn, dass du deine Grenze auch verteidigen kannst. Wenn jemand anderer sie nicht respektiert, dann bist du einfach zu empfindlich. Aber das ist falsch! Du darfst und musst deine persönlichen Grenzen selbst wählen. Und du kannst sie verteidigen. Auch, wenn das nicht allen gefällt! 

Das ist als People Pleaser wirklich schwierig, weil du damit die Harmonie aufs Spiel setzt. Deshalb finden People Pleaser oft andere Wege, um sich abzugrenzen. So distanzieren sich körperlich, indem sie Menschen meiden, die über ihre Grenzen trampeln. Das wird aber schwierig, wenn sie ständig auf Familientreffen oder im Büro auftauchen. Dann kann es vorkommen, dass People Pleaser sich eine eigene Mauer bauen. So war es auch bei mir. 

4. Empathie auf eigene Kosten

Um ständig allen zu gefallen und die Harmonie zu bewahren, sind People Pleaser oft besonders feinfühlig. Ihre Empathie ist sehr stark ausgeprägt und sie spüren jede Gefühlsveränderung bei anderen Menschen. Das kann mit Erfahrungen aus der Vergangenheit zusammenhängen. Vielleicht war es überlebenswichtig, die Gefühlslage der Eltern oder eines Partners einzuschätzen. Aber dazu mehr im nächsten Blogpost. 

Diese übermäßige Empathie zeigt sich zum Beispiel, indem People Pleaser gefühlt jeden Wunsch von den Augen ablesen können. Wenn dein Glas leer ist, wird ein People Pleaser das bemerken und dir Wasser holen. Wenn du schlecht gelaunt bist, wird ein People Pleaser fragen, was los ist. Und oft auch, ob er oder sie etwas falsch gemacht hat. 

So feinfühlig für die Gefühle anderer zu sein, geht oft auf die Kosten der eigenen Bedürfnisse und Emotionen. Als People Pleaser bist du zu sehr darauf bedacht, auf andere zu achten. Deine Gefühle werden dabei vernachlässigt. Ironischerweise kann das auch richtig nervig werden: Wenn du immer wieder fragst, ob auch wirklich alles okay ist. Daran erkennst du auch, dass du eigentlich Angst hast, dass die Stimmung kippen könnte.

5. Das schlechte Gewissen 

Es geschieht nicht oft, aber manchmal verteidigen auch People Pleaser ihre Grenzen und gehen ihren eigenen Bedürfnissen nach. Das passiert zum Beispiel, wenn es um wirklich wichtige Werte und Prinzipien geht. Oder wenn sie tatsächlich keine Zeit haben, noch zusätzliche Hilfe zu leisten. 

Das ist wichtig und richtig, aber es führt People Pleaser oft direkt in das nächste Verhaltensmuster: das schlechte Gewissen. Es meldet sich sofort, wenn wir nicht allen gefallen können. Statt zu genießen, dass die eigenen Grenzen gewahrt wurden, kommt ein ungutes Gefühl auf. Vielleicht hätte ich doch ja sagen sollen? Irgendwie wäre das schon gegangen. Oft kommt das schlechte Gewissen dann, wenn die Harmonie ohnehin gewahrt wurde. Wir haben “Nein” gesagt, der große Streit ist ausgeblieben – und sofort kickt die Empathie und sagt: Jetzt stell dir mal vor, wie dein Gegenüber sich gerade fühlt. 

Dieses schlechte Gewissen kann die positiven Gefühle überdecken, die eigentlich aufkommen, wenn du nach deinen Wünschen und Prinzipien handelst. Es ist wie eine Erinnerung des People Pleasers in dir, dass wir gerade jemanden enttäuscht haben. Dieser Blog und mein Podcast werden sich auch damit beschäftigen, wie wir dieses schlechte Gewissen zum Schweigen bringen. Denn es ist wirklich kein guter Berater!

6. Entschuldigung, aber ich bin People Pleaser

Das schlechte Gewissen ist im Grunde nichts anderes als Schuldgefühle. Wir fühlen uns schuldig, wenn wir Grenzen setzen und Nein sagen. Wir fühlen uns schuldig, wenn wir andere enttäuschen und ihnen nicht helfen. 

Diese Schuldgefühle führen dazu, dass sich People Pleaser ungewöhnlich oft entschuldigen. Ein “Nein” von einem People Pleaser wird meistens von einer sehr ausführlichen Begründung und vielen Entschuldigungen begleitet. 

“Sorry für die späte Antwort. Entschuldige bitte, aber ich kann leider nicht kommen. Ich habe da schon einen Termin, den ich leider nicht verschieben kann. Das tut mir leid!”

Es gibt gefühlt unendlich viele Wege, sich zu entschuldigen. Und People Pleaser kennen sie alle. 

Sich zu entschuldigen setzt aber voraus, dass man die Schuld an etwas trägt. Das tust du aber meistens gar nicht. Dass du keine Zeit oder Energie hast, um zu helfen, hat nichts mit Schuld zu tun. Deshalb musst du dich auch nicht entschuldigen. Oder zumindest nur ein Mal, das ist für People Pleaser schon ein Anfang!

7. Lieber alleine als unter Leuten

Allen gefallen, nicht streiten, feinfühlig sein, Grenzüberschreitungen akzeptieren  und sich ständig entschuldigen: Das alles ist wahnsinnig anstrengend. Besonders für People Pleaser, die oft ihren Selbstwert davon abhängig machen, allen zu gefallen.

Insgesamt sind People Pleaser so gut darin, ihre Wünsche, Bedürfnisse und auch ihren Ärger zu verstecken, dass andere sie gar nicht wirklich kennenlernen können. In der Gegenwart anderer Menschen können sie nicht sie selbst sein, aus Angst, ihr wahres Ich könnte nicht allen gefallen.

Aus diesen Gründen neigen viele People Pleaser auch dazu, lieber alleine als unter Menschen zu sein. Es ist einfach zu anstrengend, ständig allen gefallen zu wollen. Dabei fällt es ihnen aber bekanntermaßen schwer, ihre Zeit zu verteidigen und me-time zu finden. 

People Pleaser sind also am liebsten alleine. Und das aber viel zu selten. Ein Teufelskreis, der immer weiter ins People Pleasing fühlt. Denn ohne die Zeit alleine, können wir komplett vergessen, wer wir eigentlich sind.

Warum People Pleaser so handeln

People Pleaser handeln oft richtig – aber aus den falschen Gründen. Sie tun, was andere wollen und erwarten, um niemanden zu enttäuschen oder zu verärgern. Wenn das bei dir der Fall ist, hindert dich das People Pleasing vielleicht daran, dein Leben so zu gestalten, wie du es eigentlich leben möchtest. 

Du hilfst, tröstest, bespaßt und gefällst aus den falschen Gründen. Und das geht eigentlich komplett am Sinn des Lebens vorbei. Zumindest meiner Meinung nach. Genau deshalb ist mir dieser Blog und mein Podcast so wichtig. Ich will, dass wir People Pleaser lernen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Und versprochen: Den Menschen in deinem Leben, denen du wirklich wichtig bist, wird genau das gefallen!

Wenn du gerade people pleasen willst, dann hör gerne bei meinem Podcast rein, abonnier ihn und schau bald wieder auf meinem Blog vorbei.

Bis dahin: Mach’s gut – aber mach’s für dich selbst!


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